Im Gernlindener Bürgerhaus trafen sich die Delegierten der 29 Gartenbauvereine zur alljährlichen Hauptversammlung.
Im Mittelpunkt stand natürlich die turnusmäßige Neuwahl des Vorstandes für die nächsten vier Jahre.
Unser 1. Vorsitzender, Landrat Thomas Karmasin, zog nach seinem Bericht über das zurückliegende Jahr eine kurze Bilanz
seiner 12 Jahre als 1. Vorsitzender und erläuterte die Gründe für seine Entscheidung, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten.
Durch sein verstärktes Engagement als Vertreter der Landräte ist sein Spielraum für sein Einsatz im Verband so stark
eingeschränkt, dass es ihm unmöglich wäre, unsere gemeinsamen Ziele mit vollem Einsatz zu verfolgen. Bereits in den
vergangenen 12 Jahren haben die stellvertretenden Vorsitzenden, insbesondere Andreas Knoll, sich sehr stark engagiert
und ihn häufig vertreten.
Er warb deshalb dafür, dem bisherigen 2. Vorsitzenden das Vertrauen für die künftige Vereinsführung auszusprechen.
Als letzte Amtshandlung verabschiedete Landrat Thomas Karmasin die Beirätin Theresia Schwarzmann (20 Jahre Vorstandstätigkeit)
und den Revisor Rudolf Heinl (12 Jahre Vorstandstätigkeit). Die stellvertretenden Vorsitzenden sprachen unserem
scheidenden 1. Vorsitzenden ihren Dank für seinen Einsatz für unsere gemeinsamen Ziele aus. Insbesondere die Errichtung
des Lehrgebäudes in Adelshofen wäre ohne seine Unterstützung kaum denkbar gewesen. Für die 12-jährige
Vorstandstätigkeit überreichten sie ihm die Bronzene Ehrennadel des Kreisverbandes und einen gut gefüllten
Brucker-Land-Korb.
Die sehr diszipliniert verlaufende Neuwahl unter der Leitung des 2. Bgm. von Maisach, Roland Müller, führte zu dem
Ergebnis, dass Andreas Knoll ohne Gegenkandidat als 1. Vorsitzender und Georg Schmid als 2. Vorsitzender gewählt wurden.
Für Rudolf Heinl wurde Wolfgang Hoffmann gewählt. Peter Hatzinger ersetzt Theresia Schwarzmann als Beisitzer. Alle anderen
Vorstandsmitglieder wurden einstimmig bestätigt.
Wir freuen uns sehr, dass wir mit Britta Bischoff nun auch eine qualifizierte
Jugendbetreuerin in unseren Reihen haben und versprechen uns davon eine weitere Intensivierung der Bemühungen der Ortsvereine,
junge Menschen an den Garten und die Vereine heranzuführen.
Anschließend berichtete der Ortsvereinsvorsitzende Heinrich Rüter mit einer Bilderpräsentation über die Aktivitäten des Gernlindener Ortsvereins. Den Abschluss bildete die traditionelle Verteilung von Alpenveilchen an die Delegierten.
Verabschiedung von Theresia Schwarzmann nach 20 Jahren als Beirätin (rechts der neue 1. Vorsitzende Andreas Knoll) | Verabschiedung von Revisor Rudolf Heinl nach 12 Jahren Vorstandstätigkeit |
Verabschiedung von Landrat Thomas Karmasin nach 12 Jahren als 1. Vorsitzender des Kreisverbandes (rechts der neue 2. Vorsitzende Georg Schmid) |
Alle zwei Jahre feiern die 29 Gartenbauvereine des Landkreises ein gemeinsames Erntedankfest. Ein Verein richtet die Feier in einem großen Saal aus, die anderen teilnehmenden Vereine tragen mit bunten Dekorationsständen zur festlichen Umrahmung bei. Dabei werden auf jeweils ca. 5 m² Obst, Gemüse, Gehölze und Blumen dekorativ arrangiert. Neben klassischen Erntedankständen finden sich auch thematische Standgestaltungen, die an Motive Spitzwegs erinnern. Dieses Jahr waren wir beim Gartenbauverein Maisach zu Gast. Die Dreifach-Turnhalle der Realschule wurde von 18 Gartenbauvereinen, den Imkern, dem LBV und dem Bund Naturschutz mit Dekorations- und Infoständen in einen Garten verwandelt. Ca. 500 Gäste erlebten ein buntes Programm mit Umrahmung durch die Blaskapelle Maisach, den Fridolinspatzen, der Trachtengruppe D`Maisachtaler und einem Theaterstück.
Mittelpunkt des Festabends war die Vorstellung der Preisträger im diesjährigen Wettbewerb "Der grüne und blühende Landkreis". Mit einer Powerpoint-Präsentation zeigte Kreisfachberater Horst Stegmann Impressionen aus den Gärten der 20 Preisträger gezeigt. Anschließend erhielten sie die Urkunden und eine wurzelechte, robuste Beetrose aus der Hand von unserem Kreisverbands-Vorsitzenden Landrat Thomas Karmasin.
Erntedankstand des Maisacher Gartenbauvereins | Erntedankstand des Egenhofener Gartenbauvereins |
Ehrung der Preisträger des Kreiswettbewerbs 2008 mit Landrat Thomas Karmasin (5.v.l.)und den Jurymitgliedern Kunigunde Weinzierl (1.v.l.), Heribert Jaidinger (2.v.l.), Urban Kiener (11.v.l.) und Horst Stegmann (Kreisfachberater (2.v.r.) |
Bereits zum 26. Mal führte der Kreisverband in diesem Jahr den Wettbewerb "Der grüne und blühende Landkreis" durch.
Durch den Wettbewerb sollen die Bürger angeregt werden, ihren unmittelbaren Lebensraum bewusst zu gestalten und zu pflegen. Hervorragende Beispiele werden besonders herausgestellt und sollen zum Nacheifern anregen. Dabei wird besonderer Wert auf eine artenreiche, naturnahe Gestaltung und chemiefreie Pflege gelegt. Wir suchten Gärten mit standortgerechten Bäumen, Sträuchern und Stauden. Eine gute Vorgartengestaltung und die Ausschmückung der Gärten und Häuser mit sommerlichem Blumenschmuck fließen gleichrangig in die Bewertung mit ein. Auch vorbildliche Leistungen in Teilbereichen wie z.B. Fassadenbegrünung, naturnahe Gartengestaltung, Blumenwiese usw. können in der Rubrik "Sonderbewertung" prämiert werden. Zur Teilnahme berechtigt waren alle Haus- und Gartenbesitzer bzw. -mieter im Landkreis. Selbstverständlich sollten die Gärten über dem Durchschnittsniveau liegen.
Seit vier Jahren erfolgt die Auswahl der Gärten nicht nur über die örtlichen Gartenbauvereine sondern auch über die öffentliche Ausschreibung. Es bestätigte sich auch in diesem Jahr die Erfahrung, dass sehr viele bemerkenswerte Gärten auch außerhalb der Reihen der in Gartenbauvereinen organisierten Freizeitgärtner blühen. Acht Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs erreichten wir über die öffentliche Ausschreibung. Es gingen in diesem Jahr 48 Meldungen ein. Die Qualität der gemeldeten Gärten war so gut, dass die Jury (Kunigunde Weinzierl, Heribert Jaidinger, Urban Kiener und Horst Stegmann) sich entschloss, zum ersten Mal 20 Preise zu vergeben.
Die 20 Preisträger in alphabetischer Reihenfolge:
Garten von Silvia Adam-Neumair, Mammendorf | Garten der Fam. Bayerstadler, Egenhofen |
Innenhof des BRK-Alten- u. Pflegeheims, Fürstenfeldbruck | Garten von Erika Faßbender, Fürstenfeldbruck |
Garten der Fam. Fischer, Grafrath | Reihenhausgarten der Fam. Friedrichs, Puchheim-Ort |
Rosengarten von Heinz Hartl, Olching | Reihenhausgarten von Eleonore Helmer, Emmering |
Garten von Thomas und Rosi Kernle, Tegernbach | Garten von Katrin und Max-Joseph Kronenbitter, Kottgeisering |
Naturgarten von Waltraud und Horst Kühnle, Puchheim | Steingarten von Anna-Maria und Leonhard Lampl, Hattenhofen |
Garten von Marianne Maier, Fürstenfeldbruck | Garten der Familien Gaby und Birgit Pöller, Mammendorf |
Landwirtschaftliches Anwesen von Annemarie und Josef Schlammerl, Maisach | Dachgarten von Renate Schmidbauer, Fürstenfeldbruck |
Reihenhausgarten von Rosemarie und Jakob Stemp, Eichenau | Landwirtschaftliches Anwesen von Irmgard Stürzer, Germering |
Garten von Christine Wagner, Egenhofen | Anwesen von Victoria Wenig, Puch |
Brennend ist der Wunsch bei vielen Gartenbauvereinen eine Kinder- und Jugendgruppe zu gründen.
Doch wie geht man dabei vor und vor allem welche Themen können Kinder heute begeistern?
In unserem Naturpädagogischen Seminar konnten wir erfreulicherweise 27 Teilnehmer aus den Reihen von
14 Gartenbauvereinenwurden begrüßen.
Der Gartenbauingenieur
Thomas Janscheck referierte in unnachahmlich anschaulicher und lebendiger Art und Weise über seine praktischen
Erfahrungen und so manch spannendes Projekt in der Kinder- und
Jugendarbeit. Dabei haben wir am Seminarvormittag erfahren, welche Möglichkeiten sich bieten,
Kindern wieder ein Gespür für unsere Pflanzenwelt zu vermitteln. Neben wertvollen Informationen zu verschiedenen
Garten- und Naturprojekten, gab es viele Tipps zur pädagogischen Umsetzung in den Kinder- und Jugendgruppen.
Ein Bild von unserem Jugendseminar: Seminarleiter Thomas Janscheck (3.v.r.) vor der Teilnehmergruppe bei einem Baumspiel |
Als besonderen Schwerpunkt des Seminarnachmittags wendeten wir uns den Bäumen zu. Von Anfang an haben Bäume den Menschen beeindruckt. Kein Wunder, denn so mancher knorrige Riese hat schon viele Generationen unter seinen Ästen singen, tanzen und spielen gesehen. Auch heute noch können uns die Bäume begeistern. In vielerlei spielerischen Formen und mit allen Sinnen konnten wir die großen grünen Begleiter erfahren und begreifen. Wir lernten Bräuche, Lieder und Tänze zu Bäumen kennen und konnten so mancher wunderschönen Baumgeschichte lauschen. An Hand von praktischen "Baumprojekten" wurde veranschaulicht, wie das Thema Baum innerhalb der Kinder- und Jugendgruppenarbeit vermittelt werden kann und "Bäume zu Freunden" werden. Nachmittags hielten wir uns bei hervorragendem Wetter vorwiegend im Freien auf und konnten so die Umsetzung der Ideen in der Praxis erfahren.
Am Ende waren alle Teilnehmer(innen) von Inhalt und Form des Seminars begeistert und waren sich
darin einig, dass wir im nächsten Jahr Herrn Janscheck erneut zu einem Seminar zur Jugendarbeit einladen werden.
Inzwischen steht bereits der Termin:
Am 17.10.2009 wird uns Herr Janscheck "Winterthemen und Schlecht-Wetter-Ideen"
vorstellen.
Alle drei Jahre veranstaltet der Landesverband für Gartenbau und Landespflege ein Seminar für Führungskräfte der örtlichen Gartenbauvereine. Dabei erhalten die Teilnehmer neben aktuellen organisatorischen und verbandspolitischen Informationen auch fachliche Anregungen. Erfahrene Vorstände berichten aus ihren Vereinen und die Führung des Kreisverbandes kann ihr Jahresprogramm und die langfristigen Vorhaben vorstellen. Dieses Jahr wurde das Seminar von Manfred Burghardt geleitet.
Der 1. Kreisverbandsvorsitzende, Landrat Thomas Karmasin, begrüßt die 38 Teilnehmer |
Den 38 Führungskräften aus 20 Vereinen wurden aktuelle fachliche und zeitlose verbandsorganisatorische Informationen
vermittelt. Der fachliche Schwerpunkt war die Düngung der Böden im Freizeitgartenbau. Eine wissenschaftliche
Untersuchung der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan, an der sich auch unser Kreisverband beteiligt hat,
bestätigte die Erfahrung, dass im Freizeitgartenbau immer noch deutlich zu viel des Guten getan wird.
Der Kreisverband wird deswegen seine Bemühungen intensivieren, in Seminaren und Aktionen (z.B. Bodenuntersuchungsaktion
im Herbst) über die richtige Düngung zu informieren.
Zwei Vereinsvorsitzende berichteten anschließend aus ihren Ortsvereinen. Georg Schmid, 1. Vorsitzender von Puchheim-Ort
informierte die Teilnehmer über die Aktivitäten seiner Jugendgruppe "Puchheimer Grashupfa" und Bodo Olbrich
stellte in schönen Bildern seinen letztjährigen erfolgreichen Kürbiswettbewerb vor. Michaela Schleicher und
Horst Stegmann von der Kreisfachberatung berichteten über das Informationsangebot zum Thema "Jugendarbeit in den
Vereinen" und die geplanten Vorhaben von Kreisverband und Kreisfachberatung im Jahr 2008.
Herausgehoben wurden die Kreiserntedankfeier, der Gartenwettbewerb und die Beteiligung an der Gewerbeschau
Fürstenfeldbruck.
Günter Setzke, Naturschutzwächter und Biberberater, informierte in einem sehr engagierten und fachkundigen
Diavortrag über den Biber im Landkreis. Die Teilnehmer erfuhren viel über seine Lebensweise, aber auch über
die Probleme, die durch seine verstärkte Ausbreitung entstehen können. Der Vortrag war ein wichtiger sachlicher Beitrag
zu einem emotionalen Thema.
Am Ende des Tagesseminars stand die allgemeine Feststellung, dass es sich wieder einmal gelohnt hat, der Einladung
gefolgt zu sein.
Der Kreisverband möchte mit dieser alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung Groß und Klein eine Gelegenheit bieten, den Kreislehrgarten kennen zu lernen und sich gleichzeitig praktisches Gartenwissen anzueignen. Es wird immer ein interessantes Rahmenprogramm angeboten und auch für das leibliche Wohl wird reichlich gesorgt, so dass sich ein Ausflug in den Lehrgarten mit der ganzen Familie anbietet. Aufgrund der Lage kann man auch sehr gut mit dem Fahrrad anreisen. Nach der Kartoffel im Jahr 2005 widmeten wir uns diesmal den Heil- und Küchenkräutern. Von 10.00 - 17.00 Uhr konnten die ca. 800 Besucher bei bestem Wetter vor allem praktische Informationen zum Anbau und zur Verwertung von Heil- und Gewürzkräutern erhalten.
Wie üblich, erschöpfte sich das Angebot nicht in diesem Thema. Ergänzt wurde es wie immer
auch durch eine Apfelsortenausstellung mit der Möglichkeit der Sortenbestimmung,
einer Kunstausstellung und interessanten
Angeboten für die Kinder. Es konnte die Mostanlage besichtigt und
frisch gepresster Apfelsaft gekostet werden.
Einige Bilder des sehr erfreulich verlaufenen Gartentags können Sie auf folgender Seite sehen:
Bilder mit Erläuterungen vom Gartenfest 2007