Der Mammendorfer Ortsverein hat dieses Jahr dankenswerter Weise die Organisation der Jahreshauptversammlung
der Freizeitgärtner des Landkreises übernommen. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Blaskapelle
Mammendorf.
Nach den Begrüßungsworten des Ortsvereinsvorsitzenden Gerhard Peters, dem Grußwort des Bürgermeisters Johann Thurner und
den einführenden Worten des Kreisvorsitzenden Andreas Knoll standen die Preisträger des Gartenwettbewerbes im Mittelpunkt.
Geschäftsführer Horst Stegmann zeigte Bilder aus den Gärten der 12 Preisträger und erläuterte die Besonderheiten.
Er betonte die hohe Qualität der prämierten Gärten und zeigte sich erfreut über die hohe Beteiligung von nicht
vereinsmäßig organisierten Freizeitgärtnern.
Anschließend erhielten die Preisträger eine Ehrenurkunde und eine Orchidee aus den Händen von Andreas Knoll.
Die Preisträger des Kreiswettbewerbes 2012 (vorne sitzend: Jurymitglieder Horst Stegmann und Elisabeth Hatzinger; nicht auf dem Bild: Kunigunde Weinzierl) | Der neu gewählte Vorstand: Links oben: Heribert Wörl, neuer 2. Vorsitzender, links mitte: Britta Bischoff, neue Kassiererin. Nicht auf dem Bild: Beiräte Peter Hatzinger und Josef Schrall |
Nach einer kurzen Pause folgten die Berichte des Vorsitzenden, Schriftführers, Geschäftsführers und der
Kassiererin.
Andreas Knoll hob vor allem den Gartenpflegerausflug nach Bamberg und die Anbringung zahlreicher Nistkästen im Kreislehrgarten
hervor.
Die detailliertere Ausführung der erwähnenswerten Ereignisse des abgelaufenen Verbandsjahres überließ er
Schriftführer Heribert Jaidinger, der gewohnt launig das Jahr Revue passieren ließ.
Geschäftsführer Horst Stegmann führte vor allem die durchgeführten Treffen und Seminare mit Jugendbetreuer(inne)n
und Gartenpfleger(inne)n näher aus und berichtete aus dem Kreislehrgarten. Nachdem 2011 der Boden im Bereich der Beerensträucher
komplett ausgetauscht worden war, wurden dieses Jahr die Beerensträucher neu aufgepflanzt. Versuchsweise wurden auch Maibeeren
und eine Apfelbeere gesetzt. Im Bereich des Gewächshauses entstanden zwei Erdbeerbeete mit zahlreichen neuen Sorten.
Die Pflanzen wurden uns von der Versuchsanstalt für Gartenbau Weihenstephan kostenlos zur Verfügung gestellt. Er informierte auch noch
über einige Details zur Nistkastenaktion.
Die 2011 neu entstandenen Hochbeete brachten eine sehr gute Ernte ein. Der humus- und nährstoffreiche Boden zeigte die erwartete
Wirkung. Es wurde aber auch deutlich, dass ein Hochbeet keinen Schutz vor Schnecken und lästigen Ameisen bietet.
Die Apfelernte war mit ca. 3,5 Tonnen so groß wie noch nie. Stegmann rief die Vereinsvorstände dazu auf, Sammelbestellungen
für den daraus gepressten Apfelsaft zu organisieren, damit wir die ca. 1.900 Liter auch unter die Leute und Geld in die Kasse bringen.
Anschließend konnte Elisabeth Hatzinger die seriöse Haushaltung des Kreisverbandes mit Zahlen belegen. Das sahen die Revisoren auch so
und deswegen konnte die Entlastung des Vorstands einstimmig erfolgen.
Der verbandspolitische Höhepunkt der Versammlung war die anschließende Neuwahl der kompletten Vorstandschaft. Leider
verabschiedete sich ein "Vorstandsurgestein" in den verdienten Ruhestand. Heribert Jaidinger war 32 Jahre lang Schriftführer
im Kreisverband und kam mit seiner jahrzehntelangen parallelen Schriftführertätigkeit im Mammendorfer Ortsverein auf 43 Jahre
ehrenamtliche Vorstandstätigkeit! Auch Georg Schmid aus Puchheim verabschiedet sich nach 16 Jahren aus dem Kreisverbandsvorstand.
12 Jahre lang engagierte er sich vorbildlich als 3. bzw. 2. Vorsitzender.
Heribert Jaidinger erhielt die zweithöchste Ehrung des Landesverbandes, die "Ehrennadel am Bande", darf sich nun "Ehrenmitglied"
nennen und erhielt noch einen "Eine-Welt-Geschenkkorb". Georg Schmid wurde mit der Landesverbandsplakette "Für herausragende Leistungen"
und ebenfalls einem Geschenkkorb verabschiedet.
Als neuer 2. Vorsitzender kandidierte Heribert Wörl aus Jesenwang. Unsere bisherige Kassiererin Elisabeth Hatzinger erklärte sich
bereit, das Fach zu wechseln und stellte sich als Nachfolgerin von Herrn Jaidinger zur Verfügung. Unsere Jugendbeauftragte
Britta Bischoff kandidierte für den nun freien Platz als Kassiererin. Die Delegierten waren mit diesen Vorschlägen
einverstanden und so wurden alle Vorstandsmitglieder mit sehr guter Zustimmung wieder- bzw. neu gewählt.
Dafür durften dann alle Delegierte einen Weihnachtsstern mit nach Hause nehmen.
Bereits zum 28. Mal führte der Kreisverband in diesem Jahr den Wettbewerb "Der grüne und blühende Landkreis" durch. Durch den Wettbewerb sollen die Bürger angeregt werden, ihren unmittelbaren Lebensraum bewusst zu gestalten und zu pflegen. Hervorragende Beispiele werden besonders herausgestellt und sollen zum Nacheifern anregen. Dabei wird großer Wert auf eine artenreiche, naturnahe Gestaltung und "chemiefreie" Pflege gelegt. Wir suchen Gärten mit standortgerechter Bepflanzung, wobei es unerheblich ist, ob der Schwerpunkt auf Zier- oder Nutzgarten liegt. Es können auch Gärten gemeldet werden, die nur in einem Teilbereich gut angelegt sind (z.B. nur Hausschmuck, Fassadenbegrünung, Gemüsegarten, Teich, Staudenbereich u.a.). Auch ländliche Anwesen mit abwechslungsreicher Bepflanzung im Haus- und Hofbereich können gemeldet werden.
Bewertungskriterien:
Die Erfahrung hat gezeigt, dass man mit einer sehr stark nach Einzelkriterien differenzierten Beurteilung den Gärten in
ihrer Individualität nicht gerecht werden kann.
Wir verzichten deshalb bewusst auf genau definierte Bewertungskriterien. Die fachkundige Jury beurteilt die Gärten
auf der Grundlage eines groben Bewertungsrahmens so, dass den jeweils besonderen Umständen
(z.B. Lage und Größe des Gartenteils) Rechnung getragen wird und die Bewertung trotzdem für den Gartenbesitzer
nachvollziehbar wird.
Zur Teilnahme berechtigt sind immer alle Haus- und Gartenbesitzer bzw. -mieter im Landkreis.
Selbstverständlich sollten die Gärten über dem Durchschnittsniveau liegen.
Seit acht Jahren erfolgt die Auswahl der Gärten nicht nur über die örtlichen Gartenbauvereine sondern auch über die öffentliche Ausschreibung. Viele Preisträger konnten wir so erreichen. Im Gegensatz zu früheren Jahren scheinen viele Gartler Hemmungen zu haben, ihr schön gestaltetes privates Paradies für den Wettbewerb zu öffnen. Wir können hier nur zu mehr Mut aufrufen, liebe Gartler! Gerade Freizeitgärtner leben vom Vorbild und dem Austausch
Die Jury, bestehend aus Elisabeth Hatzinger, Mammendorf, Kunigunde Weinzierl, Egenhofen und dem Kreisfachberater Horst Stegmann war in der 27. Kalenderwoche unterwegs. Die Zeiten wurden den Teilnehmern individuell mitgeteilt. Die Qualität der gemeldeten Gärten war im Allgemeinen sehr gut und so konnte die Jury aus den 30 gemeldeten Gärten 12 Preisträger ermitteln.
Die Ehrung der Preisträger erfolgt im Rahmen der festlichen Jahreshauptversammlung des Kreisverbandes am 20.11.2012 im Mammendorfer Bürgerhaus. Wie immer gibt es keine Rangfolge innerhalb der Preisträger. Die Ehrung hat ideellen Charakter und wird aus einer blumigen Anerkennung und einer Urkunde bestehen.
Zur Illustration Fotos von den Preisträger-Gärten des Wettbewerbs:
Die Preisträger in alphabetischer Reihenfolge (Bewertungskategorie in Klammern):
Ludwig Fiedler, Fürstenfeldbruck (Naturgarten) | Edith Hammerschmid, Mammendorf (Hausgarten) |
Daniela Hoffmann, Fürstenfeldbruck (Mietergarten) | Brigitte Huber, Egenhofen (Vorgarten) |
Susanne Karl, Emmering (Hausgarten) | Erika Kawaleck, Fürstenfeldbruck (Hausgarten) |
Angelika und Georg Keller, Mittelstetten (restaur. bäuerliches Anwesen) | Maria Klaus, Schöngeising (Hausgarten) |
Daniela Mascher, Mauern (Hausgarten) | Irmgard und Reinhard Mayrhofer, Gröbenzell (Hausgarten) |
Judith und Helmut Schmitt, Fürstenfeldbruck (Hausgarten) | Claudia und Thomas Schuhbeck, Fürstenfeldbruck (Reihenhausgarten) |
Zum zweiten Mal in der Geschichte des Kreisverbandes organisierte der Kreisverband für die Gartenpfleger in den Gartenbauvereinen eine Lehrfahrt. Der 2-Tagesausflug führte uns in die Weltkulturerbe-Stadt Bamberg. Dort besichtigten wir neben der Landesgartenschau auch das ökologische Gemüsebauzentrum und den Michaelsberg. Die Kosten für den Bus, den Eintritt und drei Führungen übernahm der Kreisverband. 33 Gartenpfleger(innen) bzw. Angehörige konnten interessante gärtnerische und kulturelle Eindrücke sammeln. Auch neben den offiziellen Besichtigungsterminen hatten die Teilnehmer/innen viel Spaß in geselliger Runde. Gerade im letzten Jahr haben wir durch die außergewöhnlich vielen Arbeiten und Aktionen im Kreislehrgarten die ehrenamtlichen Helfer sehr stark beansprucht und haben gerne mit diesem Angebot unseren Dank ausgedrückt.
Nach ca. 3,5-stündiger Busfahrt lernten wir bei einer 90-minütigen Führung in der hochmodernen Gewächshausanlage und den gepflegten Freiflächen des ökologischen Gemüsebauzentrums der LWG in Bamberg sehr viel über den Intensivanbau von Tomaten und Gurken und neue Entwicklungen im Freiland-Gemüsebau. Anschließend konnten wir uns in der der Gaststätte der Traditionsbrauerei Keesmann bei bestem Bier und gutem Essen stärken, bevor wir zu unserer Unterkunft "Best Western Premier" - Hotel in Reichmannsdorf fuhren. Gerne wurde der abendliche Ausflug nach Bamberg angenommen, den jeder nach eigener Lust und Laune gestalten konnte. Dabei fiel allerdings auf, dass die Gastronomie Bambergs dem durch die LGS verstärkten Besucheransturm nicht ganz gewachsen zu sein scheint. Irgendwann wurden aber doch alle satt und fanden in bester Laune zum Bus zurück.
Am nächsten Tag stand dann der Besuch der Landesgartenschau und des Michaelsbergs auf dem Programm. Leider hielt das Wetter
nicht das, was der Wetterbericht versprochen hatte und so begleitete uns bei den Führungen längere Zeit der Regen.
Trotzdem beeindruckte die Landesgartenschau mit ihrer Vielfalt. Ein besonderer Höhepunkt war aber auch der Michaelsberg,
der mit seinen einmaligen Kräuter- und Blumenfresken auf der Kirchendecke schließlich auch den Kreis der gärtnerischen
Themen kulturell abgerundet hat.
Diese Lehrfahrt drängte uns den Vorsatz auf, sie zu einer Tradition werden zu lassen.
Die Reisegruppe auf der Treppe der Michaelskirche | Selbstverständnis der Franken - Transparent auf der Landesgartenschau |
Link zum Fotoalbum: Fotoseite
Link zur LGS: Landesgartenschau
Nachdem die Baum- und Strauchhecke umd den Lehrgarten inzwischen recht hoch und dicht ist und auch die
Halb- und Hochstämme der Obstbäume eine beachtliche Größe erreicht haben, fällt auf, dass sich eine wachsende Schar an Vögeln
im Lehrgarten aufhält. So ist beispielsweise ein Grünspecht ein sehr regelmäßiger Gast im Garten.
Noch fehlen allerdings Höhlungen in den Bäumen und die Höhlenbrüter sind deswegen auf geeignete
Nisthilfen angewiesen. Es war also Zeit, hier etwas zu unternehmen. In Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem
Landesbund für Vogelschutz wurde überlegt, für welche Vögel sinnvollerweise Nisthilfen angeboten werden sollten.
Im Ergebnis haben wir uns für 16 ganz unterschiedliche Nisthilfen entschieden. Neben zwei vom Gartenbauverein Puchheim-Ort
gestifteten Nisthöhlen wurden 13 weitere Holzbeton-Nisthilfen von der Firma Schwegler aufgehängt. Neben Kästen für die
klassischen Singvögel wie Kohl- und Blaumeisen wurden auch Nisthilfen für Halbhöhlen- und Nischenbrüter wie
Hausrotschwanz und Bachstelze aufgehängt. Stare, Kleiber und Zaunkönige, Mehlschwalben und Fledermäuse finden nun ebenfalls
spezielle Nistmöglichkeiten im Lehrgarten.
Erfreulicherweise hat uns die Fa. Schwegler einen großzügigen Rabatt eingeräumt. Mit der Rechnung über den Restbetrag hat Vorsitzender Andreas Knoll die Raiffeisenbank Westkreis Fürstenfeldbruck besucht, mit dem Ergebnis, dass die Rechnung von der Raiffeisenbank übernommen wurde. Der Kreisverband bedankt sich herzlich bei der Fa. Schwegler, der Raiffeisenbank, der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt und dem LBV für die finanzielle bzw. fachliche Unterstützung.
Die Nisthilfen wurden nummeriert und der Besiedlungs- bzw. Bruterfolg soll dokumentiert werden. Bleibt zu hoffen, dass die Vögel unser Angebot auch annehmen.